Die Scheinwerfer toben so laut dass man den Anfang des Stückes kaum hören kann. In Wirklichkeit sind sie natürlich nicht lauter als einige Minuten zuvor, aber im hochsensiblen Augenblick direkt vor dem Beginn eines Musikstückes wächst jedes Geräusch, nimmt die Form einer spektralen Ureiche an.
Meine mechanische Uhr summt normalerweise im Alltag auf meinem Handgelenk vergnüglich vor sich hin, aber direkt bevor ich das Mundstück im Konzert ansetze bebt mein ganzer Körper vor dem Ticken. Tick. Tack. Tick. Tack.
Natürlich tickt sie nicht wirklich lauter. Aber der Körper und das Hören sind beide so viel aufmerksamer geworden, nehmen Details wahr die sonst im allgemeinen Lärm komplett untergehen.
Der Beruf Musiker, das wird oft vergessen, ist genauso ein Beruf des Hörens wie einer des Spielens. Und das ist die Gabe die wir an das Publikum weitergeben können. Hören lernen. Sonic perception = Klang wahrnehmen. Durch kluge Programme, in mit Spannung gefüllten Darbietungen. Ein Statement als Alternative zum Lärm der Zeit.
Sich selbst hören = sich selbst spüren.