Im Stadion in Klagenfurt am Wörthersee gibt es gerade eine wunderbare Kunstinstallation mit 299 Bäumen die auf dem Fussballfeld temporär gepflanzt sind. Ein kärntnerscher Mischwald, mitten in einer Hochburg der kapitalistischen, neo-liberalen Gegenwart. Ich, der immer darauf beharrt habe, dass Sport nicht Kunst sei, bin begeistert. Und das ist doch Kunst mit Tatkraft - jeder Baum in dieser Größe spendet jährlich unglaubliche drei Millionen Liter Sauerstoff. Wenn Kunst derart voller Bewegungspotential ist und förmlich atmet, gehört sie unbedingt in den Kern der Gesellschaft.
Das verrückte Projekt "Hotel Paradiso" beim Transart Festival in Südtirol, das ich im September gespielt habe geht auch mit der Musik zurück an den Ursprungsort. Mit 36 Naturhörnern, 24 Tubas etc. und mir und meinen Kollegen Matthew und Janne als Solisten waren wir oben auf einer Wiese in unglaublichster Berglandschaft und haben den Nachhall der Dolomiten auf uns wirken lassen. Es ist höchste Zeit, wenigstens als Statement, genau dies zu tun. Erdnah verbunden, menschlich fühlt es sich an, und vielleicht erinnert es uns mehr daran, was getan werden kann, anstatt ständig nur schön zu reden. Raus in die Natur!
Meine glücklichste Momente dieses Sommers waren alle in der Natur am Meer. Es ist fast unglaublich, was es mit uns tut, wieder in den Elementen zu sein. Lass uns alle diese Erinnerungen aus dem Sommer frisch in uns bewahren und während des beginnenden Herbstes immer wieder hinausgehen, und in dem wir in die Natur wo wir hergekommen sind wieder hinausgehen, gehen wir auch hinein, in uns selbst und in eine bessere Zukunft.